
Künstlerisch-performative Stadtteil-Tour mit Interventionen zur Ausstellung „Blutiger Boden“
Stadtteil-Spaziergang
Mittwoch, 5. November
Uhrzeit: 17:00–18:30 Uhr
Start: Altonaer Museum, Museumsstraße 23, 22765 Hamburg
Ende: Schützenstraße 39, 22761 Hamburg
Im Rahmen eines vierwöchigen Workshops entstand in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Vera Drebusch ein künstlerisch-performativer Rundgang zur Ausstellung „Blutiger Boden. Die Tatorte des NSU“. Thematisch geht es um Rechtsextremismus, die Tat in der Schützenstraße im Jahr 2001 sowie um die unmittelbare Nachbarschaft des Tatorts.
Vera Drebusch entwickelt in enger Kooperation mit dem Projektteam der Ausstellung sowie den Schüler:innen des Struensee-Gymnasiums eine Route durch Altona. Dabei begleitet sie deren Performances und installative Interventionen an ausgewählten Orten. Arbeitsorte sind sowohl das Struensee-Gymnasium als auch der öffentliche Raum im Bezirk Altona.
Das Projekt wird zusätzlich auf einer digitalen Plattform dokumentiert und zur späteren Nutzung bereitgestellt. Am Ende des Workshops präsentieren die Schüler:innen ihre Ergebnisse in einem ersten öffentlichen Rundgang. Dieser kann im Rahmen der Ausstellung „Blutiger Boden“ mehrfach für ein größeres Publikum wiederholt werden.
Der Stadtteil-Walk unterstützt die Ziele des Projekts 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft zur Etablierung des Museums als Public Space und zur Verankerung von Migration als Querschnittsthema im Haus. Durch die kreative Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten, historischen Themen der Migrationsgesellschaft werden Inhalte barrierearm aus dem Museum in den Stadtraum getragen. Die künstlerisch-performative Methode stärkt das Selbstbewusstsein und die Selbstermächtigung der Jugendlichen – ein zentrales Anliegen der kulturellen Bildung am Altonaer Museum. Gleichzeitig leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung gegen Rassismus und fördert den Dialog zu Themen wie Diversität und Erinnerungskultur.
Fahrradtour
Mittwoch, 1. Oktober
Uhrzeit: 10:00–13:00 Uhr
Treffpunkt: Schulhof des Struensee Gymnasiums, Wohlwillstraße 46, 20359 Hamburg
Bitte Fahrrad mitbringen!
Teilnehmende: Schüler:innen der 11. Klasse des Struensee-Gymnasiums (Lehrkraft: Laura Sigrüner)
Stationen:
- Wohlwillstraße 46, 20359 Hamburg
- Sievekingplatz 3, 20355 Hamburg
- Marktstraße 55, 20357 Hamburg
- B4 & Neuer Kamp, 20359 Hamburg
- Grüner Jäger, Neuer Pferdemarkt 36, 20359 Hamburg
- Detlev‑Bremer‑Straße 42, 20359 Hamburg
- Talstraße 55, 20359 Hamburg
- Schützenstraße 39, 22761 Hamburg
- Ottenser Hauptstraße 54, 22765 Hamburg
- Altonaer Museum, Museumsstraße 23, 22765 Hamburg
Danke an:
Tanja Aminata Bah, Isabell Kremm, Nicole Mattern und den ADFC

Sievekingplatz 3, 20355 Hamburg
Verurteilung des ehemaligen SS-Wachmann Bruno D.

Marktstraße 55, 20357 Hamburg
Brandanschlag auf Asylheim

B4 & Neuer Kamp, 20359 Hamburg
Rassismus in den 1980er-Jahren

Grüner Jäger, Neuer Pferdemarkt 36, 20359 Hamburg
Polizeigewalt

Detlev‑Bremer‑Straße 42, 20359 Hamburg
Protest gegen Rassismus und Ausgrenzung von Semra Ertan

Talstraße 55, 20359 Hamburg
Todesfall durch Körperverletzung, Prayong Rungjang wurde von Neonazis zusammengeschlagen.

Schützenstraße 39, 22761 Hamburg
NSU-Mord an Süleyman Taşköprü

Schützenstraße 39, 22761 Hamburg
NSU-Mord an Süleyman Taşköprü

Ottenser Hauptstraße 54, 22765 Hamburg
Cemal Kemal Altun
Schüler*innen einer 11. Klasse spüren im Rahmen der Ausstellung “Blutiger Boden” im Altonaer Museum Orten Rechter Gewalt nach und entwickeln ortsbezogene, performative Arbeiten. Aus der Fülle an Arbeiten entsteht das Konzept eines künstlerisch-performativen Stadtteilspaziergangs, welcher auf einer Homepage dokumentiert wird und so zum zeitlich unbegrenzten Teilhaben auch für externe Personen einlädt.
Das Projekt ermöglicht Jugendlichen eine nahbare Auseinandersetzung mit dem Schrecken der Vergangenheit und bietet durch Sensibilisierung und Aufklärung gleichzeitig auch Prävention für die Zukunft.
Die Beschäftigung der Schüler*innen mit individuellen Schicksalen von Personen, die an ihrem Heimatort gelebt haben und Opfer rechter Gewalt wurden, bietet einen persönlichen Zugang zur Thematik. So wird durch die Möglichkeit der Identifikation aus einem politischen gleichzeitig auch ein persönlicher Erfahrungsraum. Die Jugendlichen tragen ihre Beschäftigung mit den Personen und den Orten der Verbrechen aber auch weiter und die Auseinandersetzung schreibt sich langfristig in ihre Alltagswahrnehmung ein, während Materialien Emotionen in Installationen katalysieren.
Bei einem öffentlichen Stadtteilspaziergang werden gemeinsam mit dem Publikum vertraute Orte neu beschrieben und neue Orte zusammen erkundet. Angehörige, Passant*innen und Interessierte sowie Anwohner*innen sind hier herzlich willkommen.
Über die Veranstaltung hinaus können die einzelnen Stationen via Webseite ortsunabhängig und zeitlich unbegrenzt nachvollzogen werden. Auch die persönlichen Wortbeiträge der Schüler*innen werden als Audiospuren archiviert. So bleibt der individuelle Resonanzraum der Kreateur*innen zum eigenständigen Erkunden und Begehen der Orte für Hamburg und Besucher*innen erhalten.
Die Dokumentation bietet somit die Möglichkeit zur Verbreiterung des Themas und Erweiterung der öffentlichen Wahrnehmung bis weit über die Ausstellungsdauer hinaus und kann als Ausgangspunkt neuer Auseinandersetzung und Bearbeitungen z. B. von Schüler*innen dienen.

Im Rahmen der Ausstellung „Blutiger Boden. Die Tatorte des NSU“ im Museum Altona Hamburg.
